Die verzauberte Uhr in Paris (Nr. 34)

Lana ist 12 Jahre alt und vor kurzem mit ihrem Vater nach Paris gezogen. Beide wohnen in der einzigen kleinen Wohnung ganz oben im Eiffelturm. Lana darf den Eiffelturm nicht verlassen,
weil ihr Vater Angst hat, dass ihr etwas schlimmes zustoßen könnte. Im Café des Eiffelturm freundet sie sich mit dem Mädchen Marie an, die ihr eine scheinbar magische Uhr schenkt. Lana findet die Uhr hässlich und schmeißt sie weg. Doch in der Nacht findet die Uhr ihren Weg zurück zu Lana. Die Uhr piept erst leise, dann immer lauter und Lana drückt auf die Knöpfe der Uhr, um das Geräusch abzustellen. Doch anstatt leiser zu werden, kommt ein grelles Licht aus der Uhr und Lana muss die Augen schließen. Als sie sie wieder öffnet, ist sie nicht mehr in Paris, sondern an einem ganz anderen Ort, zu einer anderen Zeit …

Leseprobe

Es ist ein schöner sonniger Tag in Paris. Ein Mädchen namens Lana, das ein rotes Kleid trägt und aus dem Fenster rausschaut, sieht vom Fenster aus fast ganz Paris. Lana ist zwölf Jahre alt und ist in den Sommerferien mit ihrem Vater, dem berühmten Dichter Gabriel, ganz weit oben auf die Eiffelturmspitze gezogen. Hier oben gibt es eine kleine Wohnung, und obwohl die Wohnung wirklich klein ist, hat Lana ihr eigenes Zimmer. Aber sie darf niemals die Wohnung verlassen! Lana fühlt sich eingeschlossen in der Wohnung und ist sehr traurig. Deswegen fragt sie ihren Vater: »Papa, darf ich nicht einmal rausgehen und mir Paris angucken?« — »Nein, Lana!«, ruft ihr Vater, »Paris ist zwar eine schöne Stadt, aber es ist zu gefährlich. Außerdem weiß man ja nie bei diesen verrückten Touristen!«. Lana ist traurig, sie möchte sich gerne Paris angucken und vielleicht auch andere Jugendliche kennen lernen. Sie fühlt sich einsam. Und fängt an zu weinen. Sie hält es nicht mehr aus. Sie will unbedingt raus und Paris angucken. »Papa, darf ich denn wenigstens in das Café hier im Eiffelturm gehen und einen Kakao trinken?«, fragt sie. »Na gut, du darfst ins Café gehen, das erlaube ich dir«, antwortet Papa Gabriel. Lana springt auf, umarmt ihrem Vater und nimmt drei Euro für einen Kakao aus ihrer Schatzkiste. In der Kiste bewahrt sie alle wichtigen Sachen auf. Dann geht sie runter in das Café, setzt sich an einen Tisch und bestellt einen Kakao. »Bonjour, ist der Platz hier neben dir noch frei?«, fragt ein Mädchen. »Ja, du kannst dich gerne hinsetzen«, antwortet Lana. »Wie heißt du denn?« — »Ich heiße Marie und du?« — »Ich heiße Lana und ich bin ganz neu in Paris. Morgen habe ich Geburtstag und ich möchte mir gerne Paris angucken, aber mein Vater erlaubt mir nur in das Café zu gehen.« — »Aber von hier oben ist die Aussicht einfach genial«, sagt Marie. Die beiden Mädchen gucken aus den großen Fenstern des Cafés und sagen nichts. Dann sagt Lana: »Ich bin ganz schön alleine. Ich weiß gar nicht, wie ich morgen einen schönen Geburtstag haben kann.« — »Ich bin auch alleine«, antwortet Marie, »Ich habe eine Idee: ich komme morgen einfach hier in das Café und du auch und dann feiern wir deinen Geburtstag. Was hälst du davon?«

Die verzauberte Uhr in Paris (Nr. 34)

Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt
KLasse 7d (Melanie Wallert)
Herbst 2016
Autorin: Bente Varlemann
ISBN 978-3-905976-55-7

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