Tengo (no) corazon — Gangsterleben in Mexiko (Nr. 20)

Alex, bekannt als Big Boss, lebt in Mexico City und ist ein gefürchteter Gangster. Er kontrolliert die Drogenwelt und die Puffs dieser Stadt. Er hat alles, was man sich nur wünschen kann. Unter anderem eine Traumfrau, Tanja. Eine süße kleine Tochter, Jessie. Und tief im Inneren ein großes Herz. Jake alias Tenoco (für Tengo No Corazon) ist der Kopf der anderen großen Gang. Er hat beschlossen, seinen Rivalen Big Boss zu bezwingen. Und Jake ist einer, der immer bekommt, was er will… Dann ist da noch Luna, 14, die endlich ihren Vater finden will. Doch der ist ein Gangster. Bis jetzt jedenfalls… Eine Gangstergeschichte voller Spannung, Action und mucho corazon.

Leseprobe

Mexico City, 24. Januar 2001, 23 Uhr
Die Straßen waren leer, Jolina trat aufs Gas. Die Regentropfen prasselten auf die Windschutzscheibe, aus dem Radio erklang das neueste Lied von Tokyo Hotel, und auf dem Rücksitz schlief Luna. Als Jolina in den Rückspiegel sah, sah sie den schwarzen Volvo, der ihr dicht auf den Fersen war. »Verdammt! Was macht der denn da?!« Der Volvo beschleunigte. Luna war aufgewacht und schrie. Jolina beachtete sie nicht. Dann gab es einen riesigen Knall. Die Welt um sie herum schien in diesem höllischen Krachen unterzugehen. Jolina sah und hörte nichts mehr. Sie konnte ihren Körper nicht mehr spüren. Plötzlich wurde es hell. Und alles war so still… Man fand Jolina tot auf dem Fahrersitz, ihr Kopf lag nach vorn gebeugt auf dem Steuerrad. Sie schien unverletzt, nur aus ihrem Ohr rann ein wenig Blut. Der vordere Teil ihres Wagens war zusammengedrückt wie eine Ziehharmonika. Auf der Rückbank war eine Babytrage festgeschnallt. Von dort hörten die Feuerwehrleute, als sie die Tür aufgebrochen hatten, ein leises Wimmern… Luna war verletzt, aber überlebte. Da alles auf den Vater als Täter hindeutete, verhängte das Gericht sein Urteil. Alex saß drei Jahre im Gefängnis, niemand weiß, was genau in dieser Zeit geschah. Doch als er aus dem Gefängnis rauskam, war er wie ausgewechselt: Er hatte angefangen zu stehlen und zu dealen. Luna kam zuerst ins Kinderheim und später in eine Pflegefamilie. Der Kontakt zu ihrem Vater war nicht erwünscht. Der hatte sie verlassen als sie ein Baby war. Schlimmer noch: Er hatte ihre Mutter umgebracht. Und Luna wäre auch beinahe gestorben bei diesem Unfall, der keiner war. Ein Baby von neun Monaten, die Mutter tot, der Vater ein Mörder.

Tengo (no) corazon — Gangsterleben in Mexiko (Nr. 20)

Stadtteilschule Hamburg-Mitte
Klasse 7c (Janett Stieler)
Herbst 2013
Autorin: Tanja Schwarz
ISBN 978-3-905976-11-3

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