Mond auf halb acht (Nr. 58)

Nachts im Dschungel, der V8-Motor brüllt im Elbtunnel, David inhaliert den letzten Zug der Hash-Flinte in die Lunge. Er lacht, guckt auf den schon bis zum Tip runter gebrannten Joint und schnippst ihn weg mit den Worten: »Erst ab Filter komm die Bilder, waa HAHAHA.«

Aliyah liebt David.
David liebt Aliyah.

Doch ihre Liebe bringt den Streit zwischen den zwei Häusern der Stadt wieder hoch.Denn David – der junge, jüdische Dealer – hat Aliyahs Familie, die Sharifis, bei einem Drogendeal um 2,5 Millionen Euro abgezockt.
Das können ihre Brüder, Omar und Djibrail nicht ungesühnt lassen.

Und die Klingen der Jungs tropfen von Blut.

Leseprobe

Nachts im Dschungel, der V8-Motor brüllt im Elbtunnel, David inhaliert den letzten Zug der Hash-Flinte in die Lunge. Er lacht, guckt auf den schon bis zum Tip runter gebrannten Joint und schnippst ihn weg mit den Worten:

»Erst ab Filter komm die Bilder, waa HAHAHA.«

»Ey, du Genc reiß dich ma zusammen, wann erzählst du mir, was jetzt Sache ist? Wann kommt der Transport … ?«

David drückt sich den Zeigefinger auf die Lippen und sagt: »Bruder, hast du Hunger? Lass zu Mecces, hab ein Loch im Magen, dann können wir schnacken, du Amateur!«

Kieler Straße, McDonalds, gegenüber die Ratten, doch echte Füchse lassen sich davon nicht beirren. David und Emre stehen auf dem Parkplatz. Der Mond hängt auf halb acht. Die Reste des Essens liegen verteilt auf der Motorhaube des weißen Mercedes Coupés.

»Komm, lass uns einen kleinen Spaziergang machen, das Essen hängt bisschen quer«, sagt David und zwinkert Emre an, während er die Beifahrertür des Coupés öffnet und sein Handy ins Handschuhfach legt. Emre versteht und tut es ihm gleich.

Mond auf halb acht (Nr. 58)

Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand
Schreibgruppe (Lehrerin: Antonia Schallehn)
Autorin: Stefanie Taschinski
ISBN: 978-3-907217-46-7

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