Der rote Fleck (Nr. 9)
Als Yasemin zusammen mit ihrer besten Freundin Anna in der U-Bahn diesen süßen Typen sieht, da ahnt sie noch nicht, was diese Begegnung nach sich ziehen wird. Aber dass sie Jonny un- bedingt wieder sehen will, das weiß sie genau!
Blöd nur, dass ihr Bruder Azad nun gar nichts davon hält, dass sie sich in einen deutschen Jungen verliebt hat. Er glaubt unbe- dingt, auf sie aufpassen zu müssen. Davon kann ihn auch nicht sein bester Kumpel Adrian abhalten. Der wiederum Anna gut findet, aber Anna steht nun mal auf Azad. Und wie!
Als Anna sich schließlich verplappert, nimmt das Unheil seinen Lauf. Azad stellt Yasemin zur Rede, aber Yasemin hat nun mal ihren eigenen Kopf. Und so kommt es in Jonnys WG zum Show- Down. Und auf einmal ist nichts mehr wie vorher …
Leseprobe
Am Ende
Es ist sehr still, niemals hätte ich gedacht, dass es so eine Stille gibt. Der Raum, in dem ich mich befinde, sieht aus wie immer; es ist der Raum, in dem ich so viel Zeit mit ihm verbracht habe. Nur der Geruch ist anders als sonst, es ist der Geruch von Gewalt, der Geruch von Hoffnungslosigkeit, der Geruch von unglaublicher Angst und der Geruch von … Tod!
Der rote Fleck auf dem weißen Teppich breitet sich unausweichlich aus. Je größer der rote Fleck auf dem Teppich, desto bleicher wirst du in meinen Armen.
Nach und nach fallen mir immer mehr Veränderungen im Raum auf, die kaputte Vase auf dem Boden, daneben die verwelkte Rose, sein letztes Geschenk. Langsam vermischt sich das Blumenwasser mit dem Blut auf dem Teppich. Ich höre zwar das Ticken der Uhr, trotzdem scheint es mir, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nichts bewegt sich mehr, die Stille wird unerträglich. Langsam legt sich eine Eisschicht über mich und ich möchte nur noch in diesem Eis versinken und alles wird weiß.