Morde, Leichen und mysteriöse Geschichten (Nr. 53)
Killer, Stalker, ein geklautes Luxusauto, eine Geheimagentin und eine Leiche im Pool – in der Thriller-Krimi-Groteske geht es bisweilen ganz schön blutig zur Sache, während ein korrekter Busfahrer aus der Spur gerät, eine Hütte im Wald ein Familiengeheimnis birgt, eine Party schrecklich endet und in der Wüste blaue Dünen leuchten. Geschichten von Freundschaft, Liebe und Rache kreuzen sich und driften wieder auseinander. Im Corona-Jahr 2020 ist alles ein bisschen abgründiger als sonst – auch dieser Schulhausroman.
Leseprobe
Weil SHISHO KANG GO seinen Namen zu kompliziert findet, nennt er sich selbst Gustav Stiegel. Er ist in Shanghai geboren, aber auf dem Land aufgewachsen. Er hat keinen Kontakt mit seiner Familie, sie halten ihn für krank. Er lebt allein in einer dunklen 1-Zimmer-Wohnung, die schwarz eingerichtet ist. Er hat große, schaurige, braune Augen, dünne Lippen, eine lange Nase und trägt auf seinem Afro eine Prinzessinnenkrone. Er hat eine Zahnlücke, ein Muttermal über der Lippe, und er stinkt sehr. Er ist sehr schlank und hat auffällig lange Beine. Und er stalkt hübsche Frauen. Er kann über Clowns lachen und nichts macht ihm Angst, weil er nämlich das Gefühl von Angst liebt. Er liebt auch Zebras, deshalb schläft er immer in Zebrabettwäsche.
