Ziel oder Schicksal. Eine unergründliche Irrfahrt (Nr. 25)

Mitten im Hochsommer wird es unerklärlicherweise schlagartig Winter, die ganze Welt vereist. Vier Menschen, allesamt unterwegs, werden vom plötzlichen Kälteeinbruch aufgehalten und auf – zufällige oder schicksalhafte – Weise zusammengeführt. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Welten, sind Flüchtlinge, Sinnsucher, Abenteurer, Glücksritter. Gemeinsam machen sie sich mit einem alten Fischkutter auf den Weg übers Meer, mit Ziel Hawaii, auf der Suche nach einem Ausweg, nach Wärme, der perfekten Welle und ihren Träumen.

Leseprobe

Prolog
Vor abertausenden von Jahren erschuf ein weiser alter Alchimist einen Spiegel. Dieser Spiegel sollte alles Gute zeigen für jeden, der in ihn hinein sieht. Diesen wundervollen Spiegel schenkte er vier ganz besonderen Frauen und als er sie herbei rief, erschienen sie auch sogleich. Die erste Frau trug ein langes Blumenmusterkleid, einen Strohhut mit frischen Kräutern drauf und beschmückt war sie mit Anhängern aus verschiedenen Früchten. Ihre aprikosfarbenen Haare waren zu einer Lockenfrisur geformt und sie hatte erdbeerfarbene Sandalen an. Die zweite Frau trug ein langes, leichtes, pinkes Seidenkleid, handgefertigte Ohrringe aus Rosenblüten und hatte geschmeidig schwarze lange Haare. Ihre hochhackigen Stöckelschuhe waren violett. Die dritte Frau trug ein langes gestricktes braunes Kleid, hatte Stiefel an und beschmückt war sie mit Anhängern aus verschiedenen Eicheln, Nüssen und bunten Blättern. Ihre kastanienfarbenen langen Haare sahen wild aus. Die vierte Frau war umhüllt von einem schneeweißen langen Pelzmantel, hatte glasklare Kristallpantoffeln an und eine Eiskrone saß auf ihrem Haupt. Ihre schneeblonden langen Haare hatten eine Wellenform. Ja, diesen wundervollen Spiegel schenkte er den vier Jahreszeiten, damit sie ihr Werk, das sie auf der Welt verrichten, darin bewundern konnten. Als der Frühling in den Spiegel sah, strahlte er blühende Wärme aus und spiegelte den Inbegriff dessen, was sie selbst gewesen war und gab ihr somit eine neue Lebenskraft wieder. Ebenso war es auch beim Sommer und beim Herbst. Und als auch noch der Winter in den Spiegel schaute, wurde alles so, wie es sein sollte, denn jede Jahreszeit hat ihren eigenen Fristablauf und es herrschte Harmonie. Doch dann geschah etwas, das niemand hätte voraus sehen können. Denn als der Winter ihr Gesicht im Spiegel erblickte, wurde die Welt plötzlich wesentlich kälter und eisig.

Ziel oder Schicksal. Eine unergründliche Irrfahrt (Nr. 25)

Staatliche Gewerbeschule Ernährung und Hauswirtschaft
Klasse 21 (Maren Kuper)
Herbst 2014
Autorin: Monique Schwitter
ISBN 978-3-905976-16-8

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