Eine unvergessliche Klassenreise (Nr. 23)
Endlich geht es auf Klassenreise! Mohammed, Jazeb, Gizem, Kevin, Manuel, Jasmina und die anderen können es kaum erwarten, endlich in der Jugendherberge anzukommen. Als jedoch gleich am ersten Morgen ein Teil der Klasse vermisst wird, beginnt der Aufenthalt im Wald eine unheimliche Wendung zu nehmen. Wo sind bloß die Erwachsenen hin? Was verbirgt sich im dunklen Keller? Und was hat die Klassenlehrerin Frau Schumler mit alldem zu tun? Bald überstürzen sich die Ereignisse, und die Verbliebenen müssen ihren ganzen Mut zusammennehmen, um wenigstens ihr eigenes Leben zu retten…
Leseprobe
Die Abreise / Mohammed
Oh, ich bin noch so müde, weil ich heute Morgen zwei Stunden in der Moschee war. Und jetzt noch die Klassenreise! Aber ich freue mich schon darauf, obwohl ich schreckliche Sachen gehört habe von einem meiner Freunde aus der Moschee, sein Name ist Amar. Eigentlich ist er mein bester Freund, er ist Araber. Er sagte: »Mohammed, wo du hinfährst, da war ich auch mal, das ist schrecklich dort, da habe ich schlimme Sachen erlebt!« Ich habe das ignoriert, es sind ja nur Geschichten. Ich freue mich so sehr, dass wir fahren. Hoffentlich geht es meiner Schwester im Krankenhaus gut. Ich denke, es geht ihr schon viel besser, denn ich habe heute für sie gebetet. Schon zwölf Uhr, ich muss sofort los! Seitdem mein Vater ein Imam ist, hat er keine Zeit mehr für mich. Ah, da steht ja schon der Reisebus, und dort hinten kann ich Kevin sehen. Kevin ist ein Emo. Mein Ziel ist es, ihn während der Klassenreise auf den richtigen Weg zu bringen, weil ich finde, dass er eigentlich ein sehr netter Junge ist und ein hilfsbereiter Mensch. Ich glaube, er ist ein Emo geworden, weil seine Eltern ihn schlecht erzogen haben. Ich gehe mal gleich zu Kevin rüber. Ich freue mich schon auf das Gespräch mit ihm. »Hey, Kevin«, sage ich freundlich, »wie geht’s dir?« Kevin antwortet nicht, weil seine Emo-Freunde dabei sind. Egal, ich versuche es noch einmal. »Kevin?« »Ey, Mohammed, halt’s Maul und geh’ zurück in die Moschee!«, antwortet er mit einer aggressiven Stimme. Traurig will ich in den Bus steigen. »Genau, verpiss dich!«, wirft Kevin mir hinterher. Doch als ich die Bustür erreiche, ruft er plötzlich: »Stopp, Mohammed! Niemand geht in den Bus, bevor ich es sage!« Also trete ich wieder zurück und stolpere dabei. Alle lachen.